„Miffy“ gegen „Hello Kitty“ gegen „Cathy“. Genial einfach oder originell „erfunden“

Musti (1945/1969), Motiv Katze, entworfen von Ray Goossens.

Nijntje bzw. Miffy oder Nina (1955), Motiv Hase, entworfen von Dick Bruna.

Hello Kitty (1974), Motiv Katze, entworfen von Yuko Shimizu.

Cathy (1976), Motiv Katze, entworfen von N.N. (Unternehmen Sanrio).

Die Vereinfachung, die Reduktion eines Motivs auf elementare geometrische Formen ähnelt dem Erfinden. Diesen Status hat Dick Bruna, der Vater von „Nijntje“, für sich beansprucht und zumindest teilweise auch erfolgreich gerichtlich durchgesetzt.

Mehr als einmal deutete Bruna an, „Hello Kitty“ sei seiner Meinung nach eine Kopie von „Nijntje“.

Objektiv betrachtet gibt es tatsächlich einige Ähnlichkeiten: einfache Formen, überdimensionierte Gesichter, Kinderkleidung.

Neben dem tierischen Unterschied gibt es jedoch auch markante Differenzen: Bruna deutet die Verbindung von „Nijntjes“ Nase- und Mundpartie als gekreuzte Linie, während Yuko Shimizu ganz auf den Mund verzichtet. „Hello Kitty“ trägt am Ohr eine Masche und bevorzugt die Farbe Pink, Bruna arbeitet mit Primärfarben.

Das Unternehmen Sanrio, das „Hello Kitty“ zu weltweiter Bekanntheit verholfen hat, brachte 1976 „Cathy“ auf den Markt. Mit diesem niedlichen Häschen und „Hello Kitty“-Freund hatte Sanrio aber ganz offensichtlich eine Grenzlinie überschritten. Bruna strengte gegen die Existenz von „Cathy“ einen copyright-Prozess an.

Seit 2011 ist „Cathy“ von der Bildfläche verschwunden.