Die Weihnachts(vor)freude der Kinder hat einen Sehnsuchts-Ort: das Wohnzimmer, die gute Stube; genauer noch: den Weihnachtsbaum. Daran hängt, darunter liegt hoffentlich alles, was Kind sich von Weihnachten erträumt. Mal mehr, mal weniger und manchmal auch etwas anderes. Und das ist schon immer gut so.

Der allgemeine kulturelle Wandel bedroht heutzutage auch diese schöne Erfahrung. Immer mehr Eltern reklamieren für sich die kindlichen Glücksmomente und werden selber Weihnachtsbaum. Wo früher ein Engel die Bescherung einläutete, da tritt heute – Überraschung – Vater oder Mutter im Baum-Kostüm auf und zelebriert die Bescherung. (Kind soll gleich sehen, wem es all die schönen Gaben zu verdanken hat.)

Man kann über diese Art des Traditionsbruchs den Kopf schütteln. Eines ist jedoch sicher: Diese Eltern nadeln nicht.