Ausgestorbene Produkte*) (e) Schwing-Objekte

*) bei Bedarf auch wieder zu beleben

 

Das Schlüsselerlebnis hatte ich zwischen Hauptgang und Nachtisch. Während eines Spanien-Urlaubs Anfang der 1980er-Jahre entdeckte ich sehr zufällig ein erstes Exemplar. Ein Engländer bot in einem Speiselokal eine Möwe zum Kauf an, die alle Kennzeichen einer wunderschönen Bastelarbeit hatte. Ich war sofort fasziniert. Die sanften, eleganten Schwingbewegungen der leicht gebogenen Flügel. Das gleichzeitige Auf-und-ab des Körpers. Die Drehung im Wind. Meine Begeisterung reichte noch weiter: Ein Produkt für drinnen und draußen. Im Kinderzimmer oder auf Balkonien. Gegenstand kindlicher Neugier und Spielfreude. Objekt der Erinnerung an Urlaub, Strand und Meer. Diese Möwe hatte jede Menge Eigenschaften, um zu einem Top-seller zu werden.

Sofort nach meiner Rückkehr arbeitete ich mit Hochdruck an einer optimierten, serienreifen Version. Rechtzeitig zu Beginn der Herbstmesse in Frankfurt zeigten meine ersten Schwing-Möwen ihre außergewöhnlichen Flugeigenschaften. Viele Standbesucher waren spontan beeindruckt und bestellten.

Den Engländer, dem ich diesen Erfolg verdankte, hatte ich gefragt, ob er seine Möwe nicht in Serie produzieren wolle; ich würde dies gerne für ihn in die Wege leiten. Kopfschüttelnd hatte er mein Angebot abgelehnt.

Die Möwe animierte innerhalb eines Jahres eine Reihe von Nachahmer-Produkten. Im KrafftMeier-Zoo längst ausgestorben, überlebt eine hübsche Möwe namens „Emma“ im Sortiment von helgakreft.de.